Pflegefamilie+ werden

Wir suchen fortlaufend Pflegeeltern, die Kinder und Jugendliche in Krisensituationen aufnehmen und ein herzliches Zuhause geben. Die Kinder sollen eine möglichst gute Förderung ihrer Entwicklung erleben. Daher erhält jede Pflegefamilie bei uns eine fachliche Aufsicht und enge Begleitung durch unsere speziell ausgebildeten Pädagogen und Therapeuten. Diesen Mehrwert nennen wir Pflegefamilie+

Was ist eine Pflegefamilie+?

Pflegeeltern übernehmen die Führsorge und Erziehung für ein Kind, dass durch Vernachlässigung oder Misshandlung in der Ursprungsfamilie, zeitweise oder dauerhaft untergebracht werden muss. Ziel ist die Sicherung und Förderung des Kindeswohls. Durch Fie:ri bekommen Sie als Pflegefamilie+ eine persönliche Fachberatung zur Seite gestellt, die Sie begleitet und regelmäßig in fachlichen Fragen unterstützt.

 

Für uns von Fie:ri ist Pflegefamilie+ ein Ort der Begegnung mit Gottes Liebe. Durch eine stabile Beziehung und liebevolle Bindung können innere Verletzungen heilen. Sie schaffen ein wertschätzendes, förderndes Umfeld, das die gesunde Entwicklung des Kindes ermöglicht.

 

Welche Kinder kommen in eine Pflegefamilie+?

Bereits Säuglinge sowie Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre werden zu Pflegeeltern gegeben. Diese Kinder kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen. Aufgrund ihrer mangelhaften Versorgung haben sie nicht selten Beeinträchtigungen wie psychische und körperliche Störungen, mangelndes Urvertrauen oder Bindungsschwierigkeiten. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass alles immer schwer und kompliziert läuft.

Als Pflegefamilie+ lernen Sie die Bindungs- und Beziehungsfähigkeit der Kinder zu fördern, ihren Kontakt zur Herkunftsfamilie zu gestalten und als Familie einen stabilen emotionalen Rahmen zu bieten.

Wie lange bleibt ein Kind in einer Pflegefamilie+?

Eine Vollzeitpflege unterscheidet sich in der Zielsetzung und damit auch in der Dauer. Je nach persönlicher Eignung oder auch der familiären Situation kann auch eine Kurzzeitpflege in Rahmen einer Inobhutnahme (wenige Tage bis Monate) möglich sein. Die Pflegefamilie+ ist in der Regel auf Dauer angelegt. Dabei wird eine möglichst solide und wertschätzende Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem angestrebt. Immer ausgerichtet am Wohl des Kindes.

Eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie setzt voraus, dass sich die Verhältnisse dort (u.a. emotionale Sicherheit und ein stabiles Erziehungsumfeld) für das Kind deutlich verbessert haben – dies ist aber selten der Fall. Man versucht nach Möglichkeit Beziehungsabbrüche für das Kind zu vermeiden. Auch im Fall eines Rückführungsprozesses werden Sie von uns intensiv begleitet.

Welche Unterstützung bekommt eine Pflegefamilie+?

Der zeitliche Rahmen der fachlichen Begleitung bei Ihnen vor Ort wird dynamisch angepasst und nimmt mit der Zeit etwas ab – wenn Sie bereit dazu sind. Neben dieser individuellen Begleitung wird Ihnen der Austausch mit anderen Pflegefamilien ermöglicht und mehrmals im Jahr Veranstaltungen mit fortbildendem Charakter angeboten. Wir begleiten Sie auch bei Hilfeplangesprächen, bei denen alle Parteien an einen Tisch kommen, um über die weiteren Schritte zu beraten. Darüber hinaus ist Fie:ri immer für Sie da, wenn es schwierig wird und nachhaltige Lösungen gefunden werden müssen.

Im Rahmen der Vollzeitpflege zahlt das Jugendamt ein Pflegegeld, welches die materiellen Aufwendungen und die Kosten der Erziehung abdeckt.

Sprechen Sie uns direkt an, um in aller Ruhe Ihre Fragen zu klären.

Welche Voraussetzungen gibt es?

Die Aufnahme eines Pflegekindes ist unabhängig von Ihrem Familienstand. Ein paar Grundvoraussetzungen sind allerdings notwendig.
Hier eine Übersicht:

1. Einwandfreies Führungszeugnis

Es muss regelmäßig ein erweitertes Führungszeugnis aller volljährigen Familienmitglieder vorgelegt werden.

2. Gesundheitlich fit

Gesundheitliche Beeinträchtigungen dürfen einer zuverlässigen Betreuung des Kindes nicht entgegenstehen. Dabei wird immer der Einzelfall betrachtet und bewertet.

3. Finanziell abgesichert

Die Entscheidung für Pflegefamilie sollte immer eine Herzensentscheidung sein. Das Einkommen muss daher auch ohne die Einnahmen durch die Pflegetätigkeit sichergestellt sein.

4. Altersabstand zum Kind

Das Kind könnte vom Alter her Ihr eigenes sein. Wichtiger als das genaue Alter ist jedoch die persönliche Eignung.

5. Genügend Platz

Dem Kind müssen angemessene, kindgerechte Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Die Möglichkeit für ein eigenes Zimmer sollte bestehen.

6. Zeitliche Ressourcen und Belastbarkeit

Ausreichend zeitliche und mentale Kapazität sorgt dafür, dass das Leben positiv und kindorientiert gestaltet werden kann.

Abgesehen von den oben genannten Voraussetzungen sind diese persönlichen Fähigkeiten grundlegend:

Erfahrung im liebevollen Umgang mit Kindern

Liebe, Herzlichkeit, Geduld und Erfahrung im gesunden Umgang mit Kindern sind das A uns O für eine wertschätzende Beziehung. Außerdem hilft eine gewisse Belastbarkeit dabei die Ruhe zu bewahren, wenn die Situationen schwierig werden.

Kooperations- und Lernbereitschaft

Die Aufnahme eines Pflegekindes erfordert eine gute Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Parteien, die Mitspracherecht haben. Dazu gehören neben Fie:ri u.a. auch das Jugendamt und die leiblichen Eltern des Kindes. 

Schritte auf dem Weg zur Pflegefamilie+

Schritt 1: Kontakt aufnehmen

Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder telefonisch und stellen sich und Ihre Familie kurz vor. Teilen Sie uns mit, was Sie motiviert, ein Kind aufnehmen zu wollen. Wir melden uns wieder bei Ihnen und laden Sie zu unserem Info-Seminar ein.

Schritt 2: Das Info-Seminar

Unser Info-Seminar für werdende Pflegeeltern findet mehrmals im Jahr statt. Wir klären wichtige Fragen und können uns gegenseitig kennenlernen. Hier erhalten Sie auch unsere Bewerber-Mappe mit wichtigen Fragebögen und Formularen, die Sie möglichst zeitnah bearbeiten und an uns zurückgeben.

Schritt 3: Die Eignungseinschätzung

Sollten die Voraussetzungen (siehe oben) für die Aufnahme eines Kindes nach der ersten Kontaktaufnahme erfüllt sein, besuchen wir Sie (in der Regel zu zweit) bei Ihnen zu Hause. Mit diesem Gespräch soll eine vertrauensvolle Arbeitsbasis geschaffen werden. Wir bekommen vor Ort einen guten Eindruck, ob die Rahmenbedingungen erfüllt sind. Nach dem Gespräch geben wir Ihnen Zeit, darüber nachzudenken und nachzuspüren, ob Sie mit uns als Träger zusammenarbeiten können. 

Schritt 4: Die Vorbereitungsseminare

Sie nehmen an unseren Vorbereitungsseminaren mit weiteren Bewerbern teil. Wichtige Themen dabei sind: die Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem und dem Jugendamt, Besuchskontakte, Anbahnungen und Rückführungen, öffentliche Familie sein. In den Vorbereitungsseminaren setzen Sie sich auch mit ihren persönlichen Erziehungserfahrungen auseinander. Auch werden grundlegende pädagogische und entwicklungspsychologische Konzepte vorgestellt, die für Sie als Pflegeeltern von Bedeutung sind (z.B. die Bindungstheorie). 

Schritt 5: Das Familienprofil

Nach den Vorbereitungsseminaren haben Sie und auch wir als Träger nochmals die Möglichkeit zu prüfen, ob eine Zusammenarbeit möglich ist und wir ihre Eignung als Pflegefamilie befürworten. Wenn dies der Fall ist, so melden wir Sie bei dem Jugendamt an ihrem Wohnort als Pflegefamilie an. Wir entwerfen mit Ihnen ein Familienprofil für das belegende Jugendamt, dass bei Anfragen verschickt werden kann.

Es kann eine Begehung durch das Jugendamt vor Ort stattfinden.

Schritt 6: Die Anfrage durch das Jugendamt (Anfrage Prüfung)

Das Jugendamt fragt bei uns als Träger an, ob wir ein Kind aufnehmen können. Wir prüfen mit dem Jugendamt im Vorfeld, welche Informationen zur bisherigen Biografie und Entwicklung des Kindes vorliegen. Wir stellen Ihnen dann zunächst anonymisiert das Kind vor und geben Ihnen die Informationen, die uns vorliegen weiter. Es wird ein Kennenlerntermin mit dem Kind und allen Beteiligten vereinbart.

Schritt 7: Die Anbahnungsphase

Sollten alle Beteiligten einer Aufnahme zustimmen, wird die Anbahnung geplant. Diese verlangt von Ihnen als Pflegefamilie eine hohe zeitliche Flexibilität. Sie lernen das Kind zunächst an einem neutralen Ort in der Nähe seines aktuellen Lebensortes kennen und verbringen Zeit mit dem Kind. Im weiteren Verlauf finden die Kontakte zunächst am aktuellen Lebensort des Kindes oder in seiner Umgebung statt und werden zeitlich immer weiter ausgedehnt, so dass das Kind zu Ihnen eine immer stärkere Beziehung aufbauen kann und Sie das Kind immer besser kennen lernen. Im weiteren Verlauf besucht die aktuelle Betreuungsperson Sie mit dem Kind bei Ihnen zu Hause. Die zukünftigen Kontakte finden dann immer bei Ihnen statt und werden zeitlich immer weiter ausgedehnt, bis die Anbahnung mit der Übernachtung des Kindes bei Ihnen abgeschlossen wird.

Der gesamte Anbahnungsprozess ist zunächst ergebnisoffen und es wird weiterhin geprüft, ob die „Chemie“ passt. Die Dauer des Prozesses ist abhängig vom Alter und Charakter des Kindes und kann zwischen 2 und 8 Wochen dauern.

Schritt 8: Die Aufnahme

Sollte die Anbahnung erfolgreich durchgeführt worden sein, wird das Kind dauerhaft bei Ihnen aufgenommen. In der ersten Zeit der Eingewöhnung finden in der Regel zunächst keine Kontakte zu der Herkunftsfamilie statt, diese wird aber nach Wunsch durch uns informiert, wie es dem Kind geht. Die Eltern erfahren in der ersten Zeit in der Regel nicht, wo das Kind nun lebt. 

Die Zeit danach: Begleitung und Beratung durch Fie:ri

Nach der Aufnahme findet regelmäßig eine Beratung durch unsere Fachberater bei Ihnen vor Ort statt, in der pädagogische Themen wie Erziehungsplanung sowie der Umgang mit bestimmten Verhaltensweisen des Kindes oder mit den Eltern besprochen werden können. Sie sind regelmäßig mit anderen Pflegefamilien im Kontakt und nehmen an Veranstaltungen mit fortbildendem Charakter teil.

Jährlich finden Hilfeplangespräche mit dem Jugendamt statt, bei denen die Entwicklung des Kindes und sich daraus ergebende Ziele besprochen werden. An diesen Gesprächen nehmen die leiblichen Eltern ebenfalls teil.

Sprechen Sie uns an

Sie haben Fragen zu unserem Angebot, oder unserer Arbeitsweise?
Wir antworten gerne.

0173 69 60 158

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